#ZWCM2019-Bilanz: Mehr freie Radios, noch mehr inklusives Radio
Die Zukunftswerkstatt Community Media 2019 #zwcm2019 ging am Sonntag in Rostock zu Ende. Das dort ansässige Freie Radio LOHRO richtete den Bundeskongress der Freien Radios #bfr in diesem Jahr aus. Etwa 150 Radiobegeisterte aus dem gesamten Bundesgebiet kamen dafür in die Hansestadt. In Panels, Workshops und Diskussionsrunden besprachen sie nahezu alle Themen, die freien Radiomachenden derzeitig unter den Nägeln brennen.
Die thematische Bandbreite reichte von Themen reichte vom Aufbau von Mediatheken bis hin zur Vernetzungsarbeit von feministischen, inklusiven, Kinder-, Jugend- und Refugee-Radioprojekten. Neben den inhaltichen Auseinandersetzungen gab es eine Reihe von technischen Angeboten wie Synthesizer- und Jingle-Workshops, die direkt in die Praxis führten.
In der Mitgliederversammlung am Samstag wurde ein neuer Vorstand gewählt und das neue Projekt Radio Woltersdorf aus dem Landkreis Oderspree in Brandenburg offiziell als Mitglied in den Bundesverband Freier Radios aufgenommen.
Derzeitig gründen sich neue Freie Radios im sächsischen Zittau, in Neuruppin und in Brandenburg an der Havel.
Austragungsort des Kongresses war das Rostocker Kulturzentrum FRIEDA 23, das Heimat vieler Kultur- und Medieninitiativen in Rostock ist. Eine davon ist Radio LOHRO. Im Rahmen der #zwcm2019 gab es ein Konzert der Band Fishermans Wife und eine LOHRO-Party im Rostocker Bunker in der Neptunallee.
Neben Radio Dreyeckland erklärte sich coloRadio Dresden bereit, den nächsten Bundeskongress auszutragen. Darüber wird in den nächsten Wochen entschieden. Weiterhin bot sich coloRadio als Gastgeber an für das Gemeinschaftsprogramm der Freien Radios zum Internationalen Frauentag am 08. März 2020.
Hier geht es zur #zwcm2019-Website mit einer ausführlichen Dokumentation und hier zum Twitter-Kanal des Kongresses .
„Gleich zwei eingeladene Gäste irritierten viele Anwesenden auf dem BFR: Am Freitag saß Paul Schreyer (Journalist) in einer Gesprächsrunde zum Thema Gegenöffentlichkeit. Er ist dem verschwörungstheoretisch-rechten Spektrum der Querfront zuzuordnen. Am Samstag sprach sich Mathias Brodkorb (SPD, ehemaliger Finanzminister Mecklenburg-Vorpommerns) dafür aus, mit Wähler*innen der AfD mehr ins Gespräch zu kommen. Eine Meinung, die andere als Verharmlosung rassistischer und faschistischer Positionen verstehen. Teilweise verliesen die Zuhörenden daraufhin die Abendveranstaltung.
Andreas berichtet über die Vorkommnisse und die Frage, was diese Erfahrung für die Arbeit freier Radios im Umgang mit rechten Positionen bedeutet.“ Quelle: Radio Dreyeckland / freie-radios.net. Isabel