Augenzeug*innen der Luftangriffe auf Dresden 1944
In jüngeren Dokumentationen in Hörfunk und Fernsehen über die Luftangriffe auf Dresden 1945 kommen häufig Überlebende aus Dresden zu Wort. Keine Stimme haben die Menschen, die den 13. Februar 1945 aus anderer Perspektive erlebt haben. In der folgenden Soundcollage haben wir vier unterrepräsentierte Stimmen zusammengetragen, teilweise im Originalton, teilweise eingelesen.
Zuerst hört Ihr einen Mitschnitt eines BBC-Interviews von 1945 mit einer deutschen Frau, die gemeinsam mit französischen Kriegsgefangenen die Luftangriffe von einem Dachfenster eines Hauses in einem Vorort von Dresden beobachten konnte.
Danach liest Jenz Steiner einen Ausschnitt aus Henny Brenners Buch „Ein letztes Lied“ über ihre Zeit als Zwangsarbeiterin in den Göhle-Werken der Zeiss-Ikon AG in Dresden Pieschen. Wo damals jüdische und kommunistische junge Zwangsarbeiterinnen Zeitzünder für Wasserbomben herstellen mussten, befinden sich heute das Zentralwerk und die Studios von coloRadio.
Im Anschluss gibt es einen Erlebnisbericht des Canadian Airforce Flight Sergants Frank Bramley, der als Pilot an den Luftangriffen auf Dresden beteiligt war. Er beschreibt in einer militärisch-technischen Sprache das Wetter am Tag des Angriffs, die Explosionen, die eigenen Leistungen und den Frontverlauf, der nach seinen Schilderungen sichtbar machte, wie wenig Territorium den Nazis in dieser Zeit nur noch verblieb.
Zuletzt liest die Dresdner Schauspielerin Iris Pickard den Text einer Postkarte, die die Dresdnerin Kätchen Gertens am 16. Februar 1945 aus dem Bahnhotel in Frauenstein im Erzgebirge an Angehörige im bayrischen Freising schickte.