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Uranmülltransport zwischen Gronau und Münster für acht Stunden blockiert

Über die Blockade eines mit Atommüll beladenen Zuges im Münsterland sprach Tim Thaler mit dem Anti-Atom-Aktivisten Udo Buchholz aus Gronau (NRW)

Anti-Atomkraft-Aktivistinnen aus Deutschland, den Niederlanden und Russland blockierten am 18. November einen mit 600 Tonnen Atommüll beladenen Sonderzug auf dem Weg nach Russland zwischen Gronau und Münster (NRW) für siebeneinhalb Stunden. Seit Mai 2019 verkehren Züge mit Atommüll der Firma trilateralen Firma #Urenco alle drei Wochen über die Niederlande in Richtung Russland. Der blockierte Zug war der achte Zug in diesem Jahr. Die Waggons waren mit dem gefährlichen Stoff Uranhexaflourid beladen, der schnell mit Luftfeuchtigkeit zur stark ätzenden Flusssäure reagieren kann.

Der radioaktive Abfallstoff wird in Deutschland als Wertstoff deklariert. In Russland soll es neu angereichert werden, bis es wieder etwa dem Natururanzustand entspricht. Danach soll das angereicherte Material offiziell wieder nach Gronau zur Weiterverarbeitung zurückkehren. Das sind jedoch nur etwa zehn Prozent. Mindestens 90 Prozent des Uranhexaflourids verbleiben in Russland. Bereits in den 1990er Jahren wurden etwa 30.000 Tonnen des Stoffs nach Russland transportiert. In diesem Jahr sind es bislang knapp 6.000 Tonnen.
Atomkraftgegner*innen warnen vor maroden Containern, die ein Unfallrisiko während der Transporte erhöhen.

„Keinerlei Atommülltransporte nach Russland“ steht auf dem Transparent einer Aktivistin, die sich am 18. November aus Protest symbolisch von einer Eisenbahnbrücke im Münsterland abgeseilt hat. Foto: urantransport.de

Zwei Personen hängten sich aus Protest in die Bäume entlang der Bahnstrecke. Nach der Aktion wurden sie notärztlich versorgt. Die Polizei nahm ihre Personalien auf,Eine weitere Aktivistin seilte sich im Münsterland von einer Brücke ab.
Mit dem Anti-Atomkraft-Aktivisten Udo Buchholz aus Gronau sprach Tim Thaler am Mittwoch.

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