Vom Schweinedom zur Schmuckmesse
Die Dresdner Skyline ist ja bekanntlich mehr als das
Canaletto-Panorama.
Da gibt es auf der einen Seite noch den
Fernsehturm aus DDR-Zeiten und auf der anderen Seite, im Ostra-gehege
ein Stückchen Industriekultur, den sogenannten Schweinedom von 1906.
Damals entstand hier einer der größten Schlachthöfe der Welt. Das
alles unter der Federführung des damaligen Stadtbaurats Hans
Erlwein.
Der soll nun neuer Namenspatron für das markante und
verfallene Wahrzeichen der Stadt werden. Nach Vorstellungen von
Ulrich Finger, dem Chef der Messe Dresden soll aus dem 50 Meter hohen
Schweinedom spätestens in drei Jahren der Erlweinturm
werden.
Einigen ist es vielleicht schon aufgefallen. Das
ehemalige Kessel- und Maschinenhaus ist zurzeit eingerüstet.
Jetzt
passiert hier wieder was. Das Dach wird instandgesetzt. 350.000 Euro
investiert die bisherige Eigentümerin, die städtische Gesellschaft
für Immobilienwirtschaft, die DGI in das Dach.
Die Messe Dresden hat hier Großes vor und will das Gebäude von der Stadt per Mietkauf erwerben. Ein Saal für 900 Menschen soll im Schweinedom entstehen. Der Messechef will hier Loftbüros, eine Uhren- und Schmuckmesse etablieren, aber auch kleinere Theateraufführungen und Lesungen. Große Umnutzungspäne gab es für den Schweinedom immer mal wieder. Hotel, Therme, Kunstmuseum, Restaurant, nichts davon hat bisher geklappt. Mindestens 20 Millionen Euro müsste man aber für die Pläne der Messe Dresden in das gesamte Gebäude stecken. Das geht aus einem Bericht der Dresdner Neuesten Nachrichten vom 26. Oktober hervor.
Dazu bräuchte die Messe aber noch zusätzliche Fördergelder von der Stadt, zum Beispiel für die Denkmalpflege. Die gibt es aber nur für Gebäude, die in einem Sanierungsgebiet liegen. Problem: Das Ostragehege ist kein Sanierungsgebiet.