
TUD-Lectures: Erinnern an das Schicksal der „Reichsausschusskinder“
Wie in Dresdner Kliniken Morde in der NS-Zeit und Verbrechen an mehreren hundert Kindern von Ärzten und Pflegepersonal begangen wurden, darum geht es in der heutigen Ausgabe der TUD-Lectures. Die Täter*innen handelten meist in vorauseilendem Gehorsam, aus ideologischer Überzeugung und auf Grundlage des eugenisches Denkens. Ihre Morde haben sie selbst nicht als Morde wahrgenommen. Nach dem Sozialhygieniker Rainer Fetscher, der mit seiner Arbeit die Grundlage für diese Entwicklung gelegt. Nach ihm sind in Dresden Straßen und Plätze benannt. NS-Amtsärzte haben in der DDR weiter als Ärzte arbeiten können und Auszeichnungen erhalten. Ein Denkmal für die ermordeten Kinder gibt es bislang in Dresden nicht. Die perfide Idee der „Ballastexistenz“ von Menschen findet sich heute wieder in Diskussionen über den „überbordenden Sozialstaat“. Eine Übertragung aus der Dresdner Dreikönigskirche.